Sie sind Sonnenanbeter und nicht winterhart. Deshalb müssen Gladiolen überwintert werden. Im Haus eingelagert können Sie die Knollen auf eine neue Blütensaison vorbereiten.
Wie an einem Schellenstab ragen die Blüten der Gladiole an aufrechten Stielen empor. Ihrer Blütenform hat die Gladiole den Beinamen „Schwertblume“ zu verdanken. Das eindrucksvolle Bild präsentiert die Gladiole ausdauernd von Juni bis Oktober. So robust sie auch sein mag: Den Winter übersteht sie nicht im Garten. Im Herbst zieht sich die Pflanze in ihre Knolle zurück – und die können Sie überwintern.
Schon im Oktober beginnt die Vorbereitung für den Winter. Ab jetzt wird nicht mehr gegossen, damit die Knollen Wasser speichern und dadurch besser ausreifen. Mitte November ist dann der Zeitpunkt gekommen, um die Blumenzwiebeln aus dem Boden zu nehmen. Dabei richten Sie sich nach dem Laub. Hier unterscheiden sich Gladiolen von anderen Zwiebelblumen. Blumenzwiebeln werden üblicherweise dann geerntet, wenn das Laub der Pflanze vergilbt. Bei Gladiolen kann das schon zu spät sein. Deshalb holen viele Gärtner die Pflanzen bereits aus der Erde, wenn das Laub noch grünt. Einig ist man sich darüber, dass möglichst wenig Grün abgeschnitten werden sollte. Die Knolle zieht dann nämlich noch etwas länger Kraft aus den Blättern. Verwelktes Laub jedoch wird entfernt. Entweder schneiden Sie es schon vor dem Ausgraben knapp über dem Boden oder nach dem Ausgraben etwa 10 Zentimeter über der Knolle ab.
Wenn Sie die Pflanze ausgegraben haben, werden die Stängel auf etwa 1 bis 2 Zentimeter über der Knolle gestutzt. Gartenerde sollte vorsichtig und gründlich entfernt werden. Sitzt die Erde sehr fest, können Sie die Knollen ein paar Tage an einem warmen Ort trocknen lassen. Dann lassen sie sich leichter reinigen. Außerdem wird die Zwiebelhaut entfernt sowie kleine Nebengewächse, die so genannten Brutzwiebeln. Wenn Sie die Knolle vorbereitet haben, lassen Sie sie zur Sicherheit eine weitere Woche vollständig trocknen, bevor sie ins Winterquartier einzieht. Auch sollten die Knollen auf Fäulnis und weiche Stellen geprüft werden. Bewahren Sie nur gesunde Knollen auf. Die meisten Knollenschäden lassen sich äußerlich gut erkennen. Verfärbungen und verhärtete oder weiche Stellen sind Hinweise auf Krankheiten wie Lackschorf, Septoria-Knollenhartfäule oder Fusarium-Trockenfäule. Auch Thripse sind eine bekannte Plage. Die frühzeitige Entnahme der Knollen aus dem Boden reduziert die Gefahr eines Befalls.
Der Raum für die Lagerung muss kühl, trocken und frostfrei sein. Bei einer Temperatur von mehr als 15 °C drohen die Zwiebeln ausztrocknen oder zu früh auszutreiben. Besser ist eine konstante Temperatur von ca. 5 bis 8 °C. Es gibt verschiedene Methoden, die Gladiolenknollen zu lagern. Am einfachsten ist es, sie in Zeitungspapier einzuschlagen und in einem trockenen Karton zu lagern. Auch mit Zeitungspapier ausgekleidete Holzkisten sind ein gutes Winterquartier. Mehr als drei Schichten dürfen nicht übereinander liegen, sonst zerquetschen sich die Knollen gegenseitig. Allerdings ist es am besten, wenn sie sich gar nicht berühren. Liegen sie nebeneinander, muss das Behältnis auch dementsprechend groß sein. Auf einer Holzsteige dagegen können die Knollen gestaplt werden. Alternativ bietet sich die Lagerung in einem trockenen Gemisch aus Torf und Sand an. Damit können Zwischenräume ausgefüllt werden, sodass die Zwiebeln nicht aneinanderstoßen. In Räumen mit einer erhöhten Luftfeuchtigkeit können Sägespäne nützlich sein. Die Knollen benötigen kein Wasser und keinen Dünger, wenn sie überwintern. Sie sollten aber regelmäßig kontrolliert werden.