In einem gut gestalteten Garten findet sich normalerweise immer ein Hibiskus. Im Vorgarten, der sich durchdacht präsentiert, prangt die phänomenale Pflanze, die auch Eibisch heißt. Das Gartenareal, das größer ausgefallen ist, sollte aber erst recht einen Platz für den Eyecatcher reserviert haben. Hier ist eigentlich nur noch die Frage, wo er denn am besten angesiedelt ist. Dem Tausendsassa, der vom Hochsommer bis zum Herbst fulminant blüht, wohnen so viele Möglichkeiten inne. Er passt prima in den Bauerngarten, wo er als blühender Begleiter für die essbaren Beetbewohner auftritt. Er macht sich hervorragend in der romantischen Sitzecke, wo die Clematis das Spalier umrankt und der zarte Flieder so lieblich duftet. Und er unterstreicht den beliebten mediterranen Stil, dem die Kombination von wohltuender Wärme und fröhlicher Lebenslust gelingt. Mit anderen Worten: Das spektakuläre Gewächs ist immer richtig.
Der Hibiskus ist eine dankbare Pflanze. Viel Sonne, genügend Wasser und einen geschützten Platz möchte er haben, dann legt er richtig los. Weithin sind seine trompetenförmigen Blüten sichtbar. Die produziert er übrigens fast täglich. Dazu fällt das schöne, großvolumige, dunkelgrüne Blattwerk ins Auge. Das Gesamtkunstwerk gibt es mittlerweile in dutzendfacher Ausfertigung. Pastellfarben für die ruhigere Ausstrahlung, griffige Farben für das aufregende Arrangement. Vom terrassenfreundlichen Exemplar bis zum hoch wachsenden Blickfang reicht die Palette. Kann man ihn denn auch noch besonders geschickt einsetzen?
In einer Rabatte, die sich zum Beispiel den Zaun entlang bis zur Haustür schlängelt, sollte er zum Mittelpunkt werden. Wird er in Blau gewählt, kontrastiert er gut mit silberfarbenen Blumen wie dem Wollziest. Das Ganze in Gesellschaft mit einer Kugeldistel, Phlox und einigen Löwenmäulchen in passenden Farben, und die attraktive Begleitung zum Eingang ist gesichert.
Soll die lauschige Ecke im Garten wirklich blickdicht werden, dann ist der Hibiskus der Garant dafür. Sein verlässlich dichtes Laubwerk sorgt für die kuschelige Atmosphäre, und an dem umwerfenden Flor kann man sich ohnehin nicht sattsehen. Genauso wirkt er auch als botanischer Raumteiler. Hinter dem blühenden Wall kann es mit einem anderen Gartenthema weitergehen. Auch eine Hecke kann er gestalten, denn er nimmt das Beschneiden und Zurechtstutzen nicht übel. Wenn er gemeinsam mit einer Weigelie zur Begrenzung wird, entsteht ein reizvolles Pflanzen-Duett mit ganz eigenem Charme. Auch einige Nummern kleiner verliert er seine Strahlkraft nicht. Betonen Sie die erste Stufe Ihres Terrassenaufgangs mit einem Kübel, in dem Sie Hibiskus, Schönmalven und Glockenblumen zu einem farbenfrohen Trio vereinen. Die Wirkung überzeugt.
Aber ein wirklich triumphaler Auftritt fehlt Ihnen noch? Abgesehen davon, dass das wunderbare Malvengewächs immer und überall ein Solo spielen kann? Ja, wer den Hibiskus liebt, der mag es üppig bis zur überwältigenden Blütenfülle. Da bleibt nur noch der Tropengarten. Zwischen Hortensien, Cannas und Palmen, ist der Hibiskus wahrlich ein ebenbürtiges Mitglied. Schon aufgrund seiner Herkunft aus tropischen Gebieten fühlt er sich hier richtig wohl. Allerdings gilt es darauf zu achten, dass so eine Gartenlandschaft viel freien Raum braucht. Keine strengen Linien und formgeschnittene Hecken! Größere Flächen mit kraftvollen Farben, geschmeidige Wege und wirkungsvolle Kontraste sind angesagt. Exotik eben.
Der Hibiskus ist und bleibt eine Pflanze mit immenser Dramaturgie. Es kommt nur auf den richtigen Regisseur an.