Wer selbst aussät, hat die Wahl zwischen vielen unterschiedlichen Sorten – die Arbeit lohnt sich also, wenn man eine möglichst große Sortenvielfalt im Gemüsebeet haben möchte.
1 Am besten verwendet man Saatschalen oder Torfquelltöpfe, die man mit Anzuchterde füllt. Wer sich das Pikieren sparen will, legt nur zwei bis drei Samenkörner in einen Torfquelltopf. Tomaten sind Dunkelkeimer – die Samen werden also mit Erde bedeckt und diese behutsam angedrückt. Die Erde immer leicht feucht halten (am besten mit einer Sprühflasche) und das Aussaatgefäß mit einer transparenten Haube oder Klarsichtfolie abdecken, damit die Erde nicht austrocknet. Regelmäßig lüften. Das Aussaatgefäß sollte hell, aber nicht in der Sonne stehen. Die ideale Keimtemperatur liegt zwischen 20 und 25 Grad. Nach acht bis zwölf Tagen zeigen sich die Keimlinge.
2 Pikiert wird, wenn sich nach den Keimblättern das erste „echte“ Blattpaar zeigt. Mit einem Pikierstab hebt man die kräftigsten Pflänzchen vorsichtig aus der Erde und setzt sie in einen mit leicht gedüngtem Substrat gefüllten Topf. Ist dieser nach einer Weile durchwurzelt, setzt man die Pflanzen in einen neuen Topf, einige Zentimeter tiefer als zuvor, damit sich auch am unteren Haupttrieb Wurzeln bilden, die die Aufnahme von viel Wasser und Nährstoffen gewährleisten.
3 Nach den letzten Nachtfrösten setzt man die Jungpflanzen, die dann etwa 25 Zentimeter hoch sind, ins Freiland oder ins Gewächshaus. Zuvor kann man die Jungpflanzen abhärten, indem man sie tagsüber ins Freie stellt und abends wieder reinholt. Nicht zu eng setzen (mindestens 70 Zentimeter Abstand halten), damit die Blätter gut abtrocknen können und sich keine Braunfäule bildet. Der Wurzelballen der Jungpflanzen sollte 5 Zentimeter unter der Erde liegen, damit sich auch an der Basis Wurzeln bilden. Tomaten lieben einen warmen, geschützten, sonnigen Standort und nährstoffreichen Boden.
Ausgeizen. Damit die Tomatenpflanze nicht zu viele Seitentriebe bildet, die der Pflanze Kraft rauben und zu kleineren Früchten führen, geizt man aus, das heißt man entfernt überschüssige Seitentriebe, die noch unter zehn Zentimeter Länge sind. So konzentriert die Pflanze ihre Kraft auf den Haupttrieb. Wichtig: Ausgeizen sollte man alle paar Tage und wegen der geringeren Pilzgefahr möglichst nur bei trockenem, warmem Wetter. Benutzen Sie ein sauberes, scharfes Schneidewerkzeug. Niemals die Triebe abreißen oder abbrechen, den Haupttrieb nicht verletzen.
Stützen. Die meisten Sorten außer Buschtomaten brauchen Halt, besonders dann, wenn man die Seitentriebe ausgeizt und die Früchte sich am Haupttrieb bilden. Die Rankhilfe kann ein einfacher Holzstab sein; besonders praktisch sind allerdings Spiralstäbe aus Metall, die man gleich beim Setzen der Jungpflanzen in die Erde steckt. Den rasch wachsenden Haupttrieb der Tomatenpflanze leitet man dann im Uhrzeigersinn durch die Windungen des Stabes. Weiterer Vorteil: Im nächsten Frühjahr lassen sich die Metallstäbe unkompliziert desinfizieren, um Pilzsporen vom Vorjahr abzutöten.
Regenschutz. Steht ein feuchter, kühler Sommer ins Haus, sollten Sie Ihre Tomatenpflanzen durch ein Foliendach schützen – sonst drohen Pilzerkrankungen.
Erste Hilfe. Und wenn die Kraut- und Braunfäule doch zugeschlagen hat: mit Schachtelhalmbrühe spritzen; gilt auch für Grauschimmel. Oder vorbeugend alle 14 Tage mit Brennnesseljauche.
Düngen. Tomaten sind Starkzehrer, brauchen also viele Nährstoffe. Gedüngt wird alle zwei Wochen mit speziellem Tomatendünger aus dem Gartenfachhandel, der alles enthält, was die rote Wunderfrucht benötigt. Wer’s biologisch mag, gießt Brennnessel- oder Beinwellbrühe oder bringt Mist oder Kompost aus.
Mischkultur. Tomaten vertragen sich besonders gut mit Spinat, Sellerie, Radieschen und Rettich, Salat, Lauch, Kohl, Knoblauch, Karotten und Bohnen; meiden sollte man Kartoffeln, Gurken, Fenchel und Erbsen.
Richtig ernten und lagern. Die Frucht vorsichtig in eine Hand nehmen und mit der anderen den Stiel abdrehen. Tomaten niemals in den Kühlschrank packen; dann werden sie mehlig und verlieren ihr Aroma. Bei Raumtemperatur oder etwas kühler aufbewahren und darauf achten, dass sich die Tomaten nicht berühren. Unreife Tomaten reifen nach.