Als Kräuter werden Pflanzen bezeichnet, deren Blätter und Blüten frisch oder getrocknet verarbeitet werden. Man verwendet Sie vor allem als Gewürze, als vitaminreiche Nahrungsergänzung, als Heilpflanzen oder als Bestandteile in der Kosmetik. Im eigenen Garten selbst angebaut, sind sie immer frisch vorrätig, haben ein kräftiges Aroma und sind preisgünstiger als gekaufte Kräuter.
Die in unseren Kreisen wohl beliebtesten Kräuter sind Petersilie, Dill, Schnittlauch, Basilikum, Bohnenkraut, Rosmarin, Liebstöckel, Pfefferminz, Majoran (Oregano), Thymian und Salbei. Sie können als vorgezogene Stauden gekauft und ausgepflanzt oder als Saatgut im Frühjahr selbst ausgesät werden. Letzteres empfiehlt sich vor allem bei einjährigen Sorten, die häufig verwendet werden. Das sind zum Beispiel Petersilie, Dill, Schnittlauch und Basilikum. Sie können schon frühzeitig im Saatkasten vorgezogen und dann als Jungpflanzen ausgesetzt werden.
Mehrjährige Kräuter wie Salbei, Rosmarin, Liebstöckel, Bergbohnenkraut, Thymian, Pfefferminz oder Majoran werden am besten beim Gärtner gekauft. Sie vermehren sich schnell, und für den Hausgebrauch sind meist ein bis zwei Pflanzen vollkommen ausreichend. Ungeeignet für die Weiterzucht sind die kleinen Kräutertöpfchen, die an den Gemüsetheken der Supermärkte zu finden sind. Sie sind für die sofortige Verwendung gedacht.
Suchen Sie Ihre Kräuter möglichst nach Ihrem Geschmack und der tatsächlichen Verwendung in Ihrer Küche aus. Setzen Sie sie dann gleich an verschiedene Stellen im Garten ein, um schnell einen geeigneten Standort zu finden. Die starken ätherischen Öle der Kräuter haben den positiven Nebeneffekt, Ungeziefer fern zu halten. Deshalb empfiehlt es sich, den Kräutergarten in der Nähe der Terrasse anzulegen. Eine Versorgung der Böden mit Kompost reicht üblicherweise als Düngung aus. Einjährige Kräuter mögen gerne auch Düngegüsse mit Brennnesseljauche oder Kompost-Tee. Alle anderen Kräuter brauchen keine so starke Stickstoffdüngung, sind jedoch beim Pflanzen über eine Vorratsdüngung in Form von Hornspänen glücklich.
Da Kräuter unterschiedlich durstig sind, sollten sie auch dementsprechend in eigenen Beeten zusammengepflanzt werden: Ein Beet für trockenheitsliebende Südländer wie Rosmarin, Thymian, Salbei und Majoran und ein anderes Beet für die durstigeren Kräuter wie Liebstöckel, Schnittlauch und Pfefferminz. Achten Sie auch darauf, dass Sie Ihre Pflanzen nicht zu nah aneinander pflanzen. Sie werden teilweise deutlich größer, als man vermuten würde, und brauchen ihren Platz. Kräuter wirken übrigens über sogenannte Phytonzide (Pflanzenstoffe, die in den Boden gelangen) wachstumsfördernd auf ihre Nachbarn.
Ausdauernde Kräuter, die mehrere Jahre an ihrem Standort wachsen, finden ihren Platz gerne in den Beeten am Rand des Gemüsegartens. Dort wachsen im traditionellen Bauerngarten Blütenstauden in friedlicher Eintracht mit langlebigen Gewürzkräutern.
Entfernen Sie vertrocknete Pflanzenteile und verjüngen Sie Ihre Kräuter durch Teilung alle paar Jahre. Die Pflanze wird dazu ausgegraben und mit einem Messer oder Spaten geteilt. Die kleineren Teile werden nun wieder ins Beet oder in Töpfe gesetzt und angegossen. Das gibt den Kräutern neue Kraft.
Tipp: Kombinieren Sie Bohnenkraut mit Bohnen oder Basilikum mit Tomaten im Kräuterbeet. Auch Petersilie im Tomatentopf gibt den Früchten geschmacklich eine besondere Note geben.